Home      Über mich      Geocaching      Phantastik      Politik      Forum        Links
                             mein blog      mein podcast      mein Gästebuch




Buchmesse Frankfurt und BuCon 2000



Auf die Idee zur Buchmesse beziehungsweise zum BuCon nach Frankfurt zu fahren, kam ich (wie das bei vielen Guten Ideen ist) spät am
Freitag Abend. Also druckte ich mir rasch die Fahrpläne aus und stopfte meinen Rucksack mit Büchern voll, die ich mir signieren lassen
wollte. Dann klingelte ich ein paar Freunde aus dem Schlaf um die lange Fahrt nicht allein tun zu müssen. Leider ist keiner bereit mich zu
begleiten und so zahle ich mein Ticket eben allein.
Viel zu früh am nächsten Morgen geht´s dann los in Richtung Messestadt Frankfurt, endlich mal wieder ein Samstag den ich in „vollen Zügen“
genießen kann. ;-)

In der Mainmetropole angekommen geht's es dann sogleich los in Richtung Messegelände. Es ist noch angenehm leer und übersichtlich in
den Hallen und so klappere ich erst einmal die Comicstände in Halle 4.1 ab. Irgendwie ist mir aber das Angebot entschieden zu japanisch
(fast nur Manga) und die Händler sind sehr knauserig mit kostenlosem Lesestoff. Also geht es kurz darauf weiter zum Stand von Lübbe Audio,
wo Jason Dark höchstselbst die neuen John Sinclair Hörspiele vorstellt. Ich ersteh die ersten drei Hörspiele noch bevor sie offiziell in den
Läden stehen und decke mich mit Autogrammen des Herrn Rellergerd ein um den Lieben in der Heimat eine Freude zu machen. Dann tauchen
noch die Sprecher der Hörspiele auf (unter ihnen so bekannte Namen wie Frank Glaubrecht) und es wird allmählich zu voll in den Hallen.
Gegen 14 Uhr beschließe ich nun zum BuCon weiter zu fahren.

Nach der bitteren Erfahrung, daß ich trotz mehrer Versuche nicht in der Lage war den U-Bahn Ticketautomaten zu bedienen und dem mitleidigen
Blick der Dame hinterm Schalter, die mir liebenswürdigerweise ein Ticket bis zum Römer verkaufte, treffe ich mit einiger Verspätung am
Dominikanerkloster ein. In diesen Räumlichkeiten findet der diesjährige von Svendrun Schaub und Roger Murmann veranstaltete BuCon statt.
Neben dem Hauptsaal gab es noch drei Vortragsräume und einen Korridor mit Ständen und einem überaus einladend aussehenden Buffet.
Alles in allem waren wohl schon ca. 120 Besucher anwesend als ich eintraf und ich registrierte erfreut ein paar bekannte Gesichter. In der
Mitte des Saals befand sicher der sogennate Maddrax-Tisch, wo unter dem Oberkommando von Mad Mike die Maddrax-Autoren Bücher
signieren und bereitwillig Auskunft zu Basteis neuer Top-Serie geben. Einige weitere Tische werden von Kostümierten bevölkert, darunter eine
weißhaarige junge Dame, die noch für die nächsten zwei Stunden für Spekulationen sorgt (ist es Lady Death oder doch Lilith Eden?). Auf ihre
Kostümierung angesprochen entpuppt sie sich schließlich als Thora aus „Perry Rhodan“.
Zu den Lesungen und Filmen kann ich vergleichsweise wenig sagen, da ich mich fast den ganzen Tag im Hauptsaal aufgehalten habe. Was deutlich
auffiel war die gähnende Leere dort, während des Maddrax-Podiums. Bei der Serie scheint die (ansonsten eher unauffällige) Bastei-Marketing
abteilung sich selbst übertroffen zu haben. Hmm.. oder hat Mad Mike etwa Aruula Centerfolds verteilt?  ;-)

Ab 18 Uhr fand dann als Höhepunkt der Veranstaltung die Vergabe des Phantastik-Award 1999 statt. Die Moderation lag in den bewährten
Händen von Dirk van den Boom, der das Mikro nur sichtlich ungern an die Gastredner weitergab. Erster Preisträger des Abends in der Kategorie
beste Website ist www.sf-radio.de , den Preis überreicht der Administrator der Bastei-Webseite Celsius Mellitus, der bei dieser Gelegenheit
gleich seinen eigenen Phantastik Award für das Jahr 1998 nachträglich entgegennimmt.
Nächster Preisträger in der Rubrik beste Romanserie ist (völlig verdient) Werner Kurt Giesa alias Robert Lamont für seine Professor Zamorra
Serie. Den Award überreicht Michael Nagula.
Der Preis für die beste Anthologie (Der Agnostische Saal 2) ging an Michael Marrak und Malte S. Sembten und wurde von Falko Löffler von
der Phantastischen Bibliothek der Stadt Wetzlar verliehen.
Als nächstes überreichte Ronald M. Hahn den Preis für die beste Übersetzung an Uwe Anton, der diesen Award für seine Übersetzung des
Dean Koontz Romans „Geschöpfe der Nacht“ entgegennahm.
Danach mußte noch einmal Michael Marrak auf die Bühne um von Manfred Weinland den Preis für die beste Kurzgeschichte (Wiedergänger)
entgegenzunehmen.
Den Award für den besten deutschen Roman (Krieg der Engel) sollten nun Wolfgang und Heike Hohlbein entgegennehmen, die jedoch nicht
zugegen waren.
Es folgte die Vergabe einiger Awards für beste ausländische Autoren, beste Setie, bester Film des Jahres 1999, wobei aus naheliegenden
Gründen aber keine Trophäen auf der Bühne vergeben wurden. Erwähnt seien hier:

Bester ausländischer Roman - Stephen King, "Atlantis"
Autor des Jahres - Joanne K. Rowling
Bester Film - "Die Matrix"
Beste TV-Serie - "Star Trek: Deep Space Nine"
Beste Darstellerin - Gillian Anderson
Bester Darsteller - Keanu Reeves
Ehren-Award - "Matrix"

Die Krönung von George Lucas „Episode I“ zum Flop des Jahres sorgte dann noch einmal für standing ovations.
Kurz nach der Verleihung traf dann auch Wolfgang Hohlbein nebst Gattin ein (O-Ton: der trottelige Taxifahrer hat eine halbe Stunden bis hierher
gebraucht) und nahm neben dem Award noch eine Urkunde entgegen, die schwarz auf weiß bestätigte, daß nun ein Stern am Himmel den
Namen Wolfgang und Heike Hohlbein trägt.

Als ich gegen 21 Uhr die Veranstaltung verlasse, gerät auf der Bühne gerade der Kostümwettbewerb außer Kontrolle. Eine Druidin (oder
ähnliches) greift einen frommen Mönch massiv verbal an und ich mache mir ernste Sorgen, ob das Dominikanerkloster nochmal für den BuCon
zur Verfügung stehen wird. ;-)

Die Heimfahrt trete ich mit dem Kollegen Gus Backus vom MVP an, wir tauschen Erfahrungen und Eindrücke aus und gelangen zu der Einsicht,
daß ein Tag fast schon zu kurz war. Wir werden nächstes Jahr wiederkommen.